Spektakulärer Sieg gegen FC Rastede
Quelle: Henning Busch, NWZonline, 19.09.2021
Die 1.Herren gab den ersten Saisonsieg trotz einer 4:1-Führung nach 65 Minuten gegen Rastede fast noch aus der Hand. Dann avancierte der eingewechselte Kilian Kersting zum Matchwinner.
Der Knoten ist geplatzt, noch dazu auf spektakuläre Art und Weise: Denn gleich neun Tore und eine berechtigte Rote Karte bekamen die Zuschauer am Sonntagnachmittag im Bezirksliga-Spiel zwischen den Fußballern des bis dahin noch punktlosen TuS Obenstrohe und dem FC Rastede zu sehen. Die Partie an der Plaggenkrugstraße endete 5:4 (2:1) für die Platzherren, die eine Halbzeit lang in Überzahl agierten und den ersten Saisonsieg dennoch fast noch aus der Hand gegeben hätten.
Jan-Philipp Splitthoff hatte Obenstrohe nach einer Ecke per Kopf in Front gebracht (31.). Kurz darauf glich Christopher Nickel zum 1:1 aus (34.), ehe Christian Albers das 2:1 markierte (41.). Dann kam Farbe ins Spiel, als FC-Torhüter Max Braun TuS-Stürmer Oke Michelsen beim Versuch zu Klären am Kopf erwischte. Braun musste mit Rot vom Platz, Michelsen war benommen und konnte nicht mehr weiterspielen. Nach Wiederbeginn schraubten die zur Pause eingewechselten Patrick Sandstede (55./Strafstoß nach Foul an Sidibe) und Kilian Kersting (64./Fernschuss aus 25 Metern in den Knick) die TuS-Führung auf 4:1. „Wir hatten sogar das 5:1 auf dem Fuß, lassen die endgültige Entscheidung aber fahrlässig liegen“, ärgerte sich TuS-Coach Stephan Ehlers. Mit zwei Freistoßtoren aus 25 Metern durch Julian Milz (67.) und Nickel (71.) waren die Rasteder plötzlich wieder im Spiel und glichen mit dem dritten Treffer binnen 13 Minuten durch Matthias Grimm sogar zum 4:4 aus (83.). Doch die irre Partie hatte noch eine Wendung parat. So wurde Kilian Kersting in der 87. Minute mit seinem zweiten Treffer zum Siegtorschützen, als er das Leder aus halblinker Position in technisch starker Manier zum 5:4 in den Maschen versenkte (87.). „Kilian hat zum ersten Mal auf der Linksverteidiger-Position gespielt und macht gleich einen Doppelpack, noch dazu mit zwei schönen Toren“, erteilte Ehlers ein Sonderlob. Allerdings wurde die Geduld der Platzherren nach dem 5:4 noch gehörig auf die Probe gestellt. So schien auch der Schiedsrichter Gefallen am Torspektakel zu haben, und gewährte elf Minuten Nachspielzeit. „Das waren die längsten elf Minuten der bisherigen Saison“, gestand Ehlers. Zumal die Platzherren tief hinten drin standen und diverse lange Bälle der Gäste in den Strafraum segelten. Doch weitere Tore fielen nicht mehr. Ehlers: „Natürlich hoffen wir, dass das jetzt ein richtiger Befreiungsschlag war. Endlich konnten wir das Momentum mal auf unsere Seite ziehen.“
Aufstellung: Joosten – Stieg, Gerdes, Splitthoff (81. Zwick), Kaup, Albertzarth (46. Kersting) - Fattah, Albers - Theesfeld, Sidibe (70. Ahlers) - Michelsen (46. Sandstede).
Tore: 1:0 Splitthoff (31.), 1:1 Nickel (34.) 2:1 Albers (41.), 3:1 Sandstede (55./Foulelfmeter), 4:1 Kersting (64.), 4:2 Milz (67.), 4:3 Nickel (71.), 4:4 Grimm (83.), 5:4 Kersting (87.).
Rot: Braun (45./Rastede) wegen gefährlichen Spiel
