Erste spielt 4:4 in Brake

Quelle: Wolfgang Grave, NWZonline, 19.11.2021

 

Wer dieses Fußballspiel nicht gesehen hat, hat etwas verpasst: Die  Bezirksliga-Teams des SV Brake und des TuS Obenstrohe haben sich am Donnerstagabend in der Kreisstadt der Wesermarsch mit 4:4 getrennt. Zur Pause hatten die Gäste aus Friesland mit 3:1 geführt.

 

Die Partie begann mit zwei Paukenschlägen: Schon in der ersten Minute schoss Lars Zwick die Obenstroher in Führung, zwei Minuten später erhöhte Patrick Sandstede mit einem direkt verwandelten Freistoß. Während Brakes Trainer Maik Stolzenberger nach der Partie vermutete, dass seine Spieler in der Anfangsphase wohl noch mit ihren Stutzen beschäftigt gewesen seien, blickte Obenstrohes Coach Stephan Ehlers wehmütig zurück. „Für uns war eigentlich alles angerichtet.“ Auch zur Pause sah es noch gut aus für die Gäste: Zwar steigerten sich die Braker nach dem Anschlusstreffer durch Carlos Warns (12.) deutlich. Aber mit einem von Oke Michelsen erfolgreich abgeschlossenen Konter stellte Obenstrohe den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (16.). „Kurz vor der Pause hätten wir sogar noch das 4:1 machen müssen“, sagte Obenstrohes Trainer Ehlers.

 

Wohl wahr: Denn große Teile der zweiten Halbzeit standen im Zeichen der Braker. Er habe großen Respekt vor der Leistung seiner Elf, sagte Stolzenberger. „Wir haben uns Torchancen ohne Ende herausgespielt.“ Ehlers sah zunächst noch eine gute Viertelstunde seiner Mannschaft. „Aber dann haben wir 15 Minuten lang den Faden verloren. Das hat Brake gereicht.“ Warns (62.), Jan-Niklas Wiese (70.) und Sirus Timouri (71.) mit einem Traumtor drehten das Spiel. Obenstrohe warf anschließend alles nach vorne und antwortete mit dem 4:4 (78.) durch Ermal Hyseni. „Danach wurde es noch mal spannend“, sagte Stolzenberger. Doch es blieb beim Unentschieden.

 

Während der SV Brake in den verbleibenden Auswärtspartien gegen den SV Ofenerdiek (Sonntag, 14 Uhr) und den ESV Wilhelmshaven (Mittwoch, 20 Uhr) die Chance hat, das Ticket zur Aufstiegsrunde zu sichern und in der Endabrechnung mindestens Rang vier zu belegen, sind die Obenstroher Chancen nur noch theoretischer Natur. Der TSV Abbehausen hingegen kann den Sekt kaltstellen. „Wir sind mit dem Punkt zufrieden“, sagte dann auch Stolzenberger, während Ehlers mit dem Schicksal haderte. Dem 3:3 sei seiner Meinung nach ein klares Handspiel vorausgegangen, und sein Spieler Cedric Ahlers habe noch in der Nachspielzeit eine riesige Chance ausgelassen. „So ist Fußball“, sagte Obenstrohes Trainer, dessen Team am Sonntag (11 Uhr) beim Tabellenletzten ESV Wilhelmshaven antritt. Zwar zöge der TuS mit einem Sieg beim Schlusslicht nach Punkten mit Abbehausen gleich. Jedoch benötigen die Obenstroher ob des deutlich schlechteren Torverhältnisses ein „Fußball-Wunder“ in Form eines 15:0-Sieges. „Es wäre unseriös so zu denken“, betont Ehlers: „Wir wollen am Sonntag beim ESV gewinnen und diese drei Punkte in die Abstiegsrunde mitnehmen.“ Die Wilhelmshavener haben in dieser Saison indes schon drei ganz hohe Klatschen kassiert: Ende August 1:13 gegen Brake sowie jeweils 0:9 gegen den SV Wilhelmshaven und zuletzt Abbehausen. Im Hinspiel gegen den ESV war der TuS jedoch nicht über ein 3:3 hinausgekommen. Der bislang einzige Punktgewinn der Jadestädter überhaupt.

 

Brake: Lahrmann - Timouri, Preisler, Warns (84. Heyer), Wiese, Lizius, Kunst, Tasyer (90. Mathes), Cichon (46. Kühl), Speer, Schwarze (46. Schwarze).

 

Obenstrohe: Stahl - Kersting (87. Lamche), Michelsen (83. Albertzarth), Zwick (76. Hyseni), Theesfeld (84. Jochens), Sandstede, Ahlers, Splitthoff, Janßen, Horn, Gerdes.

 
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